Heinrich von Kleist hat vor 200 Jahren nach seiner Beschäftigung mit den griechischen Mythen dieses Trauerspiel “PENTHESILEA” geschrieben. Es beginnt mit dem Bericht der Griechen über die Verwirrung durch die Amazonen, die sich urplötzlich in den Trojanischen Krieg eingemischt haben. So wird der Krieg gebremst, der eigentlich ein heroischer Kampf von Männer gegen Männer sein sollte, und man erfährt, dass die Amazonenkönigin Penthesilea in den griechischen Helden Achill verliebt ist. Aber in dem Krieg, der einen Überblick unmöglich macht, wird die wahre Begegnung der Beiden, durch kulturelle Unterschiede, in der Unklarheit der Sprache und Diskrepanz zwischen Sein und Schein, und auch in der wirbelnd rasenden kleistischen Sprache, immer weiter verschoben. Letztendlich vollbringt doch Penthesilea diese unmögliche Begegnung durch eine Zerfleischung des Achills und sticht sich dann selbst einen Dolch der Sprache in ihre Brust.